potato
fritz : baumwolllitze
bereits erschienen (fidel bastro / broken silence)
die
alten herren von potato fritz darf man ja mittlerweile als alteingesessene
indie-trash-punk-institution der hansestadt
bezeichnen.
tresenerfahren, kompromisslos, laut und ohne große fisematenten
rockten sie in den letzten zehn jahren auf diversen soli-partys
oder minifestivals umher und gehörten stets zu fidel bastro,
wie der hsv zu hamburg.
bis jetzt gab es lediglich eine 45-single und
ein eigens herausgebrachtes minialbum. nun steht das erste album
an, welches mit einem spitzen plattencover aufwarten kann, welches
einer der angesagtesten amerikanischen popartkünstler, jay
ryan,
extra für potato fritz kreiiert hat (nebenbei sei erwähnt,
das jay ryan auch für das artwork des neuen i am kloot albums
verantwortlich zeichnet!)!
alleine dieses artwork lädt schon zum erwerb dieses silberlings
ein. die musikalische schaffe ist jedoch gewöhnungsbedürftig
und versetzt dem popbizz einen kräftigen tritt in den allerwertesten.
klar, in dieser kapelle holzen alte indieschlachtrößer
herum, die gar nicht anbiedernd pophymnen kreiieren wollen. stattdessen
wird indie-noise-rock ganz groß geschrieben, alle treteffekte
bis zum anschlag durchgetreten und fröhlich drauflosgepoltert.
die parolenartig vorgetragenen texte künden von allem anderen
als lebenslust. existenzängste, gesellschaftliche fragwürdigkeiten
werden in monotonem angezerrten gesang einem um die ohren gehauen,
der allerdings manchmal etwas arg leise daherkommt.
das macht sogar kurzweilig spaß, ist aber auf einer länge
von 36 minuten nicht unanstrengend. dafür bieten die songs
zuwenig
abwechslung. daß die jungs eben nicht humorlos sind beweist
der letzte
titel 'unfall' auf dem irrsinnige dialoge aus alten winnetou-platten
der europa-serie zusammenschnitten wurden.
potato fritz ist definitiv nichts für zarte gemüter, was
ihr support für superpunk im knust seinerzeit bewiesen hat.
nun, wer es mal deftig, ungeschönt und garagig laut mag, könnte
an ihnen gefallen finden.
(benny)
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