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girls make graves : élan
vital
bereits erschienen (matador / beggars group / indigo)
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girls make graves waren schon ganz schöne kreischhälse,
damals, 2002. "speakers push the air" war songtitel und
kampfansage zugleich, die energie roh und die lautstärke auf
10. ein jahr später dann der labeldeal mit matador, und das
zweitwerk "the new romance", das der rohheit erstmals
eine erwachsenere form gab und – lo and behold! – mit
fast nachdenklichen momente aufwartete. diese transformation findet
jetzt ihre vollendung auf "élan vital". der gesang
ist nach vorne gerückt, die umdrehungszahl runtergeschraubt
und die vorhänge zugezogen worden. "i guess these days
i'm someone else" singt andrea zollo auf "pyrite pedestal",
während die drums im hintergrund düster brodeln, und man
denkt: ja, ist wohl so. während andere bands sich scheinbar
gar nicht weiterentwickeln, ist diese gruppe auf einer rutschbahn
in die dunkelheit gelandet. die atmosphäre ist bedrückend,
das songwriting entsprechend dicht, und der ausweg nicht zu finden.
damit geht wie selbstverständlich einher, dass die textebene
an wichtigkeit gewinnt, und trotzdem bleibt sie unnahbar wie nie
zuvor. ein wenig ist "élan vital" damit wie sein
eigenes plattencover geworden: eine bunte eistüte lockt, und
dahinter: nur dunkelheit. doch wer sich drauf einlässt, findet
im schwarz vielleicht die einzelnen farben wieder.
(stefan
hartmann)
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