public
enemy : how to sell soul to a soulless people who sold their soul?
bereits erschienen, (slam jamz/cargo)
das
ist selbst für mich eine lange zeit, jetzt. schreib mal was
über die wichtigste band deiner musikgeschmacksentwicklung.
schreib mal was über die band mit deiner lieblingsplatte nach
einem haufen unglaublicher enttäuschungen. leb mal damit, die
abgeschrieben zu haben und die für überkommene rentner
zu halten.
"public enemy" haben eine jubiläumsscheibe gemacht.
ist auch in diversen jahrespolls aufgetaucht. und ich kämpfe
mich schon seit monaten mit einer rezension ab. erster ansatz: angst.
zweiter: platte in den himmel loben, ganz egal. ist "public
enemy".
und was soll ich sagen? die platte ist das lang ersehnte licht am
ende des berühmten tunnels. also nicht abgedroschen wie die
verwendete floskelm, sondern vielmehr eine kleine offenbarung. klar,
ein neues "it takes a nation of millions to hold us back"
kann und wird es nicht mehr geben. und hört man beide platten
im vergleich nacheinander, zieht "how to sell..." auch
selbstredend den kürzeren. die beats sind nicht mehr annähernd
so komplex, die sounds nicht mehr so verstörend und roh und
die message nicht mehr so frisch und aufrührerisch. mit einem
augenzwinkern könnte man meinen, ihnen seien die freundinnen
weggelaufen. hatten sie diese doch früher als indikator für
gute songs genutzt. wenn übereinstimmend alle während
einer fahrt im auto sagten "mach den krach aus!", kam
es auf die platte.
aber das ganze ist frisch. lange habe ich keine hiphopplatte mit
so wenig ausfällen drauf gehört. chuck d. wird natürlich
auf lebenszeit nicht mehr der technisch stärkste mc, aber er
hat noch immer eine präsenz, wie nur wenige im biz. flavor
steuert zur platte vocals seiner eigenen platte bei und die sind
richtig gut. das ganze grooved, hat schöne samples, erhebt
den zeigefinger, wie man es gewohnt ist, wenngleich manches auch
mal altbacken wirkt, wie die beiden unsäglichen gitarrentracks.
und auch wenn sie sich wie immer hauptsächlich selbst zitieren.
ja sogar unverhohlen feiern (col-leepin baut nahezu komplett auf
den vocals von "cold lampin with flavor" auf. und auch
sonst samplen sie sich selbst rauf und runter und spielen fortwährend
auf ihre eigenen texte an), ist mir das egal, die haben geburtstag!
die dürfen das und ich bin (naja) der erste der sich ein hütchen
aufsetzt und in die tröte bläst. eine solch lange zeit
macht halt verbunden.
(andré
korbus)
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