plattenkritik
pulka
- da die
samen nennen ihre transportschlitten pulka und auch der in diesen
eisigen wintertagen in berlin bibbernde frank szardenings gab sich
diesen namen. "da", pulkas elektronisches debut, klingt
in der tat, als wäre es in einem warmen wohnzimmer zusammengefrickelt,
während draussen der schnee fiel und der wind pustete. es knurpst
wie schritte im schnee und klötert wie äste, die von einer
winterbrise in bewegung gehalten werden. stets drei bis vierminütige
und einwort-betitelte tracks transportieren eine lebensromatik,
die lust aufs spazierengehen macht. alles, was bei der musik von
pulka nicht vom laptop erledigt wird, übernehmen holzbläser,
metallophone und zupfinstrumente – anstelle eines parka, denn
sie verleihen den songs die nötige wärme, in der kälte
da draussen nicht zu erfrieren. live eingespielte drums geben einigen
liedern zusätzliche tiefe und liefern fingerschnippige jazzpassagen.
das schnippen der finger dürfte allerdings schon die hektischste
aller körperreaktionen auf die elf sehr ruhig gehaltenen songs
sein.
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