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plattenkritik

the radio dept. : pet grief
v.ö.: 31.7.06 (labrador/broken silence)

drei jahre haben sich "radio dept.” für den nachfolger ihres großartigen debuts "lesser matters" zeit gelassen. verständlich, hatten sich die drei schweden doch damit selber die latte sehr hoch gelegt, an der sie sich nun messen lassen müssen.
das war ihnen wohl bewusst. und sie haben es sich damit keineswegs leicht gemacht, wenn man bedenkt, dass sie schon bereits ein album fast fertig hatten. das mastertape haben sie vernichtet, um noch einmal ganz von vorne zu beginnen. zu gewöhnlich, zu oft gehört und zu tanzbar soll das gewesen sein. also werden diese eigenschaften wohl nicht auf "pet grief" zutreffen.
und so ist es. zunächst fällt auf, dass "radio dept." die gitarren sehr in den hintergrund gemischt haben oder sie gleich ganz haben stehen lassen. dadurch wirkt ihre musik deutlich weniger "lo-fi"-ig. die keyboardflächen, die die gitarren ersetzen, und die beats, die nun gar nicht mehr nach echtem rumpelschlagzeug klingen, verleihen der musik einen sphärischen charakter. dennoch bleiben "radio dept." "radio dept." man erkennt sie sofort und nicht erst, wenn johan duncansons trauriger gesang einsetzt.
wegen des elektronischen touches fühlt man sich bisweilen an releases des "morr music"-labels erinnert. oder bei "the worst taste in music" vielleicht sogar an "new order". und trotzdem schafft es die band –wie gesagt-, die für sie so typische und eigene melancholische atmosphäre beizubehalten.
ein würdiger nachfolger für das debut? auf jeden fall! nur einen dikso-tauglichen "hit" wie "where damage isn´t already done" sucht man hier verglich.
(vk)