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plattenkritik

ral partha vogelbacher : shrill falcons
bereits erschienen, (monotreme/cargo records)

erst einmal sei angemerkt, dass chadwick bidwell nicht alleine hinter dem kryptischen namen ral partha vogelbacher steht. seine musikalischen weggefährten stammen, wie auch er, aus frisco. es sind thee more shallows und david kessler. vermochten es rpv mit ihren ersten beiden alben noch nicht ins rampenlicht zu geraten, so steht san francisco dieser tage im musikdiskurs besonders für das neue album von john vanderslice, "pixel revolt". stark songorientiert, musikalisch ungemein raffiniert strukturiert, erzählt vanderslice geschichten über gewaltverhältnisse. ein wiederkehrendes symptom, dass sich anders als bei rpv ins symbolische auswächst. bidwells lieder sind dagegen textgewordene realität. sie konfrontieren den hörer mit dem tod von bidwells vater und kulminieren in der sich ständig wiederholenden textzeile "i never considered my mother a widow". vielleicht war es genau dieser "einbruch des realen", der "shrill falcons" zum postmodernen werk par exellance werden lässt. denn die texte umgebende musikalische struktur, die zwischen rauen folktönen und lärmendem gitarrenkrach variiert, lässt die inhalte zu gestaltgewordener, materialisierter leere werden. erst in dieser höchst komplexen musikalischen struktur offenbart sich die tragik des todes. das alles ist ungemein persönlich und hat eine kaum zu beschreibende wucht.
einer liedstruktur hätte es dabei kaum bedurft, so geschlossen präsentiert sich die platte.
(jf)