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plattenkritik

raphelson - hold this moment still
bereits erschienen, (gentlemen records/alive)

raphelson ist raphaël enards, mitglied der mir nicht bekannten "magicrays”. und nach einiger zeit als deren sänger schickt er sich nun an, solo unterwegs zu sein.
dabei ist er keineswegs bescheiden, sondern hat sich mit "sparklehorse" und sufjan stevens gleich zwei ganz große vorbilder ausgesucht. bei dem versuch eben solchen vorbildern nachzueifern sind ja schon einige übel gescheitert.
nicht so raphelson: "sparklehorse" überwiegt ganz klar als einfluss - allerdings deutlich weniger spleenig als mark linkous band. an die stelle tritt eine in dem fall sehr sympathische bodenständigkeit. singer/songwriter-musik, schlicht instrumentiert, aber mit dem gewissen etwas.
so schraubt sich seine stimme in "serene" zu einer harfe teils in tim buckley´sche höhen, nur um am ende durch seine normale stimme wieder auf besagten boden zurückgeholt zu werden. im opener dudelt ein melotron und in "celebrate" gibts auch mal klebrige synthiestreicher. zur mitte der platte hin dann plötzlich ein countrysong, mit pferdegetrappelrhythmus und mundharmonika. eigentlich nicht so mein ding, aber dann wieder raphelsons leicht zerbrechlich wirkender gesang irgendwo zwischen dem "veils" sänger und besagtem herrn linkous und ein melotron…"a new heart" ist schon sehr nah dran an dem letzten "sparklehorse" album, "red sycamore" könnte wieder von tim buckley sein. im letzten song schleicht sich sogar ein elektronischer rhythmus ein – allerdings sehr dezent, so dass immer noch ein schön melancholisches stück bleibt - hach! das ist schön und ideal für diesen monat und "die kalte jahreszeit".
es ist eine von den platten, die trost und wärme zu spenden scheinen. übrigens hat raphelson auf seiner myspace-seite den wunderbaren tom brosseau (siehe rezi) und lambchop als freunde im profil. passt wunderbar. und ich hör jetzt auf und hoffe, dass ihr hier mal reinhört!
(vk)