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plattenkritik

ra ra riot : the rhumb line
bereits erschienen, (cooperative/universal)

das debüt dieser fünfköpfigen formation aus florida beginnt mit einem paukenschlag: "ghost under rocks" ist ein düster-dramatisch angelegtes monster von einem song- mit cello und violine garniert schwingt sich er zu einer irrwitzigen berg- und talfahrt durch die gefühlslagen des sängers wes miles auf.
musikalisch erinnert der opener an einen hybrid aus "tv on the radio" und (na klar, bei cello und violine) der besten referenzband der letzten jahre – "the arcade fire".
nach diesem fulminanten einstieg kommt dann...leider nur wenig wirklich zwingendes.
die nachfolgenden songs sind komplett anders angelegt, viel zahmer und poppiger, als wären die höhen und tiefen von "ghost under rocks" der band selbst ein wenig unheimlich geworden. angst vor der eigenen courage?
"each year" und "st peters day festival" rauschen jedenfalls schnell vorbei, ohne wirklich im ohr hängen zu bleiben. dabei handelt es sich nicht um schlechte songs, isoliert gehört klingt insbesondere "st peters day festival" recht charmant, kammer pop wird das oft genannt und klingt wie die "hidden cameras" in langsamer.
um missverständnissen vorzubeugen, nichts ist wirklich störend schlecht, vieles ist sogar sehr gelungen und jeder song wartet zumindest mit einer guten Idee auf. die band hat eindeutig ein händchen für arrangements und weiß steigerungen aufzubauen und elegant wieder aufzulösen.
ein gutes beispiel hierfür ist der vorletzte song -"suspended in gaffa"- mit seinen spielerisch angelegten tempowechseln- dagegen offenbart der schlusssong wieder das problem der band: irgendwie hat man das gefühl den song schon mal gehört zu haben. wo weiß man jetzt auch nicht mehr, aber da klang es besser.

(da)