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plattenkritik

razorlight - up all night
vö: 11.oktober (vertigo /universal)

johnny borrell und seine truppe razorlight waren ja schon seit monaten der 'hotest shit' in uk. man supportet nun die manics, nachdem man mit the raveonettes und hopes of the states durch uk tingelte, und ist kurz vor dem sprung nach ganz oben? bestimmt, denn während die libs gerade im chaos zu versinken drohen, schleicht sich mit diesem album eine scheibe an uns heran, die verspricht, was man sich eigentlich von dem zweiten album der the libertines erhofft hatte.
mit dem schweden björn aquen an gitarre und carl dalemo am bass hat sich das londoner szene-darling johnny borrell genau die richtigen leute an land gezogen. (tja, schweden rocken derzeit besser...) von radio xfm im letzten jahr kräftig gepostet und von radioikone john peel auf ein schild mit the libertines, the strokes und the clash gehoben, machte sodann auch gleich ein majorlabel das rennen für ihr debutalbum. schon wird johnny, was seine lyrics betrifft, mit dem seeligen bob dylan verglichen. so hoch möchte ich nicht greifen, doch hat 'up all night' wirklich das, was dem neuen libs-album leider fehlt - feine twangle-pop-songs und gute tunes, die hängen bleiben. 'leave me alone', 'stumble and fall','vice' und 'golden touch' haben texte und hooklines, die tiefste, innere gefühle aufwühlen. wer braucht noch überverzerrte sounds aus fucking les paul gitarren und marschall-türmen auf der bühne?
schredderige twangel-gitarren sind die losung der stunde? carl von den libertines hat sich unlängst als fan der jungs von razorlight geoutet (was soll er auch machen, denn sie klingen wirklich sehr, sehr, ähnlich... vielleicht sogar viel besser?) und pflegt gute freundschaft mit ihnen. 'up all night' ist vielleicht nicht so ein starkes debut wie seinerzeit von the libertines oder den strokes, doch merkt man dem album an, was für ein hohes potenzial in dieser band steckt, die sich laut eigenaussage in den mitzwanzigern bewegt. da wird kräftig zwischen folk-pop-punk und beatpop hin-und hergezwitscht, ohne dass es jemals langweilig wird, oder stagniert.
eine zeitlos schöne brit-beat-pop-platte, an der es wirklich nur wenig rumzumäkeln gibt. wie lange razorlight im harten ring der britischen indiehelden überleben werden ist schwer zu sagen, doch wünsche ich ihnen alles gute und ellenbogen.
(benny)