plattenkritik
relaxed
muscle : a heavy night with... obwohl
in dem der promo cd beiliegenden presse-info nicht erwähnt
wird, dass hinter relaxed muscle unser allseits geliebter jarvis
cocker steckt, ist es längst kein geheimnis mehr, dass er sich
unter dem namen darren spooner als skelett verkleidet gemeinsam
mit einer person namens jp buckle seine zeit nach pulp vertreibt.
doch aufgepasst, ihr eingefleischten pulp fans! dies ist beileibe
keine platte in der musikalischen tradition von pulp. einzig jarvis'
nach wie vor umwerfend dahingehauchter gesang ist meistens wiederzuerkennen
- man beachte vor allem den auftakt zu 'billy jack'. bei 'the heavy'
kommen allerdings auch gruselige metal-monster-brumm-stimmen zum
einsatz. die gehörgänge werden mit hartem elektro-rock'n'roll
und schnellen disco-klängen konfrontiert. einige stücke
bieten auch angenehmen lo-fi elektro (z.b. 'let it ride', 'previous').
die zwei briten haben offensichtlich ihren spaß daran, mit
verschiedensten geräuschen herumzuexperimentieren. melodien
und gesang erinnern nicht selten an glam rock á la david
bowie. 'mary', eine bzw. die einzige akustik-ballade, bildet den
entspannenden abschluss dieses albums. im großen und ganzen
ist mir der sound zu düster, zu hart und zu aggressiv. okay,
ein gewisser unterhaltungsfaktor ist relaxed muscle nicht abzusprechen,
und disco-kompatibel ist 'a heavy night with...' allemal. hauptsache,
der gute alte jarvis hat seinen spaß am schocken.
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