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plattenkritik

rodriguez - cold fact
bereits erschienen, (light in the attic/cargo)

mehr als eine fußnote war er im musikdiskurs nie, sieht man von seinen publikumserfolgen in südafrika und australien ab. nun erscheint sein longplayer "cold fact" von 1970 endlich auch in europa. 38 jahre später fragt man sich verwundert, warum rodriguez so wenig beachtung und anerkennung gefunden hat. sixto rodriguez wächst in detroit zu einer musik von jimmy reed und henry mancini auf. vor dem hintergrund von motown entsteht 1970 ein album, das von einer anklagenden stimme geprägt ist, die mutig, nervös und zerbrechlich der eines jungen dylan gleicht, vor kompositionen die an einen funkigen john wesley harding erinnern. dabei entstehen große hits und einige lieder die zu randnotizen verkommen. "sugar man", "i wonder" und "jane s. piddy" sind lieder in der tradition spät 60er us-balladen und protestsongs, aufgeladen mit souligem psych-folk; sie bilden die glanzvollen höhepunkte eines beeindruckenden albums. "i wonder" zelebriert die liebe und den pazifismus, "jane s. piddy" ist die traurige ballade eines gescheiterten: "drifting, drowning in a purple sea of doubt, you wanna hear she loves you, but the words don't fit the mouth, you're a loser, a rebel, a cause without.”

(jf)