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plattenkritik

schneider tm : skoda mluvit
bereits erschienen (city slang)

so wurde in deutschland am folk lange nicht mehr rumgefrickelt. schneider tm beweisst nach über 10 jahren wirkungsgeschichte mal wieder, dass indietronic nicht altbacken und schrumpelig daherkommen muss. das klingt anders als die vorgänger; electric und stimme ziehen sich dezent zurück, um markant aber nicht aufdringlich den dingen den tm-schliff zu verpassen. reduziert und mit schwerpunkt wort gibt sich der bielefelder mit wohnsitz in berlin und erinnert ans schöne weilheim. irgendwo im hintergrund singt julia hummer und max turner rappt sich durch "the blacksmith”, nachdem er mastermind dresselhaus’s grossmutter funky unterstützung im beinah sexy klingenden titelstück geboten hat (sexy im zusammenhang mit einer alten dame widerstrebt mir, is aber fakt). wenn schon hip-hop, dann solcher der intelligenten sorte und das schhmeckt sogar alteingesessenen indie-anhängern, vor allem, wenn die platteninterne melancholie jenem gustos ist, das auch snowpatrol innewohnt. neben feinstem indie-folk wie in "caplets" finden sich auch reine elektroinstrumentals auf diesem album. sperrige einminüter aus rostschwangeren und kondenswassertriefenden werksruinen abgenommen ("s’kcorrating") machen "skoda mluvit" ebenso zu einem hörgenuss wie "klexx", das die ganz grosse dancefloor-geste verspricht, um nach der exposition auszusetzen. clever, dieser schneider tm.
(ww)