schneller autos organisation : noch mehr hoffnung für noch mehr menschen
bereits erschienen (dian records/broken silence)
tja,
dies ist keine ich-maschine, kein "du weisst, was ich meine",
keine hommage, kein fortschritt, nichts von heute. dies ist ein werk
der hamburger schule, wenn es sie noch gäbe. punk, wie er damals
üblich war, subtil politisch, seltener gekreisch, sich nicht ganz
ernst nehmend. aber nun ist nun mal nun 2007, man möchte das nicht
wahrnehmen, aber ja. in der musik ist viel passiert, oh ja, sehr viel.
schneller autos organisation blenden 15 jahre musikgeschichte aus und
befinden sich wieder anfang/mitte der 90er. anarchismus ist nunmal nicht
totzukriegen und wer will das auch schon? diese hamburger band darf
jedoch bitte nur müde belächelt werden. wie gesagt und ich
kann es nicht oft genug sagen, eine zweite ich-maschine gibt es nicht
und sowieso keinen zweiten jochen diestelmeyer. ich versteh diese platte
nicht und möchte weiss gott nicht unfair sein, aber bei mir seid
ihr an der falschen adresse. ich bin intensiv mit der hamburger schule
aufgewachsen und ich bin mir felsensicher, dass es keine renaissance
derjenigen geben wird, wie man es von anderen musikrichtungen kennt.
das war etwas einmaliges sollten schneller autos organisation es jedoch
schaffen, aus hamburg eine neue jugendbewegung loszutreten, ja, zu treten,
fress ich n besen. "gedanken reimt sich auf erkranken" ist
eine ballade, aber kein thees uhlmann, "wir an alle" ist schnell,
aber kein blumfeld, am ende von "am ende grosser szenen" werden
soli geschrammelt und doch ist es kein tocotronic. diese neopunks oder
so sind - wieder des albumtitels...ironie?- hoffnungslos (also selber
ohne hoffnung auf besserung) und das merkt man mit jedem takt. sie machen
ihr ding und da ist es vermessen von mir zu fragen, wer das braucht.
live jedenfalls haben sie mir mein geburtstag im früh auf in leipzig
nicht versaut! das hat gefetzt und ich fand es klasse und tanzte, das
ist doch die hauptsache. lasst das mit den platten, spielt nur noch
konzerte!
(christian meyer)
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