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plattenkritik

schwervon! - elephant in the room
bereits erschienen, (haute areal / olivejuice music)

vom berliner label haute areal kommt dieser tage ein hoechst interessantes best-of-album der new yorker band schwervon! auf den ladentisch – eine band, die hierzulande vermutlich noch kaum einer kennt. "elephant in the room” ist dabei auch die erste in deutschland veroeffentlichte scheibe von matt – gitarre und gesang – und nan – schlagzeug und gesang – und funktioniert als potpourri aus zwei alten alben der band sowie drei neuen stuecken, die im uebrigen auch als 7’’ erhaeltlich sind. erschreckend, dass erst sieben jahre nach entstehung des debuts "quick frozen small yellow cracker” ein deutsches label auf schwervon! aufmerksam geworden ist. umso schoener, dass es die band noch gibt und wir uns wohl schon auf nachtraegliche veroeffentlichungen der alten alben freuen duerfen.
keine frage, dass schwervon! in deutschland ihre fans finden werden, wandeln sie doch auf den noch laengst nicht ausgetretenen lo-fi-pfaden der moldy peaches, deren mitglieder sich in letzter zeit solo doch eher enttaeuschend praesentieren. schwervon! hingegen haben genau die richtige mischung gefunden: simple songs mit spaerlicher instrumentierung, dabei aber so eingaengig und zum mitsingen einladend und trotzdem nicht beliebig oder gar trivial. das do-it-yourself-prinzip mit der absage an gaengige produktionsstandards ist zwar inzwischen ein alter hut und laengst kein subversiver kniff mehr, wenn aber im fall von schwervon! weniger produktion mehr songqualitaet und angemessenerer klang bedeutet, dann zur hoelle mit ausgekluengelten soundexperimenten, die nicht ohne fetten bass und mindestens drei schichten gitarrenbombast auskommen. schwervons! songs und die krude art der performance genuegen, um dem hobby-musiker in uns einen kraeftigen wind frischen mutes und motivation zuzuwedeln. schwervon! klingen dabei typisch amerikanisch – keine beleidigung in diesem fall – und koennten dem mit vielen negativen assoziationen befrachteten label "indie” neuen schwung verleihen. wer immer noch mit wehmut alte pavement-platten auflegt, von sleater kinney bis granddaddy die volle bandbreite alternativer gitarrenmusik schaetzt und sowieso frueher alles besser fand, der wird sich bei schwervon! wohlfuehlen. und weil indie-sein cool ist, sind auch schwervon! cool und ein muss fuer jeden indie-nerd..
(td)