home                                     club        musik        konzerte
plattenkritiken | popnews | interviews | popclassics | clubplaylists | plattenlabels

plattenkritik

scut : this is how it feels when you stumble
bereits erschienen (alison records / cargo)

als 2005 das debut ‚never get tattooed’ der wiesbadener shoegazenden, schrammelgitarrenden band erschien, horchten wir erstmalig auf.
noch ein wenig ungeschliffen und matschig kam das debut zwar daher, aber man hörte schon die tollen songstrukturen und ideen von frontman markus losert heraus. das ist sicherlich die ganz, ganz große stärke dieser band, die wummernde eingängige melodien mit seele verpacken können, ohne zu sehr ins pathetische abzudriften.
mit 'this is how it feels when you stumble' (übrigens toller titel!), welches sie mit readymade-frontman zac johnson aufnahmen, ist ihnen ein weiterer großer schritt nach vorne gelungen.
mit songs wie 'maybe', 'stay awake' ('time machine' ick hör dir trapsen!) oder 'disconnect' verbeugt man sich noch mal vor den großen vorbildern von ride oder swervedriver. dazu wurde mit tollem doppelgesang von markus und bassistin regine weiter an einem eigenem soundprofil gearbeitet, was sich insoweit positiv auswirkt, dass man nicht dauernd an irgendwelche vorbilder denken muß. das shoegazertum wurde ein wenig abgeschüttelt und mehr nach skandinavien geluschert. kleine indiehitperlen wie 'drop down' oder 'amilie is starting to happen' erinnern zwar ein bisschen an popsicle oder die legendären wannadies, aber dennoch verlieren scut nie die eigene identität. naja, und das rad wollten sie ja eh nie neu erfinden, oder?
das in diesem album ganz viel seele und herzblut drin steckt hört man und sei jedem ans herz gelegt, der noch offen für große melodien zu haben ist. 'over and out' berührte mich echt zutiefst als ich es das erste mal hörte und tut es immer noch. ein ganz toller wurf.
(benny ruess)