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plattenkritik

sid le rock : written in lipstick
bereits erschienen (ladomat/mute/emi)

sid le rock ist ein kanadier, der vor nicht allzulanger zeit nach köln gezogen ist, der kreativen maschinenmusik in deutschland wegen. "rockno" ist seine botschaft and it’s written in lipstick. sid le rock heißt anscheinend wirklich so. "techro" würde irgendwie besser passen finde ich. (wobei "ro" auch genausogut für elektro stehen könnte): linear fast bis zum geht nicht mehr, jeder notenwert passt in fünf patterns, die notenwerte des albums – bis auf die einer einzelnen stimme, der stimme nämlich - haben mindestens 210 gemeinsame nenner und sind vor allem eins: in stein gemeißelt (written in rock) da ist interessant einzig der blick entweder durchs mikroskop (wie gut sich der oberflächengroove auf den derart strikt reglementierten teilchen macht, wie gut die maschine also letztendlich rollen darf) oder der mit großer distanz, nämlich ob sich denn da überhaupt noch eine grobe geschichte erzählen lassen könnte, zwischen all der ganzen funktion. vieles, und das beschreibt die erste perspektive, erinnert an einen pubertäreren umgang mit bekanntem und bewährtem, und wird auf vielen hochzeiten (sprich club-turntables) funktionieren.
es gibt auf vier tracks einen sänger, der ist "le rock" und gleichzeitig alles, was an der platte rock ist, geht durch seine meist tonlose grabes-stimme: dekadenz, aggressivität, und morbidität, verschmierter lippenstift. hin und wieder kann er das instrumental mitziehen, und es entsteht tatsächlich rockno: zwei-akkord songs über einen 4/4 bass-beat, in denen es um beziehungen geht, die momentan noch nicht zur seligmachenden erfüllung gekommen sind. zuviel gitarren muß da niemand erwarten, aber rauhe synthiesäuresounds tun’s in diesem fall auch. ehrlich gesagt: keine ahnung.
(tr)

auch dabei, eine coverversion des violent femmes hits "add it!"