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plattenkritik

simple minds : black & white
bereits erschienen (sanctuary/rough trade)

seit 1977 stehlen sich die simple minds durch die plattenregale und konnten nicht nur mit ihrem 1985er superkracher " don't you (forget about me)" die herzen erwärmen. aber, wenn sich eine band nach über 20 alben noch so sehr nach album nummer 10 anhört, dann muss irgendwas gründlich schief laufen. natürlich macht man sich zum ketzer, wenn man neuerscheinungen von 80er jahre helden besprechen muss, aber es geht doch auch anders, siehe new order. die simple minds bleiben bei ihren wurzeln und jetzt mag man sich streiten, ob es tatsächlich der wille ist, mit demselben sound, derselben tragik, dramatik und logik der hitalben von damals, an eben jene anzuknüpfen oder ob es sich einfach um den stil der band handelt. vielleicht bin ich ein banause, aber ich meine, das es heikel ist, sich als band einen einschränkenden stil zuzuschreiben, wenn die songs sich doch so ähnlich anhören. ok, oasis haben erfolg mit grossartigen songs im immerselben sound. radiohead z.b. haben gezeigt, dass man sich von keinem stil einengen lassen muss und irgendwie erwarte ich vom comeback einer band, die seit mehr als 25 jahren im showbiz tobt, dass sie sich entwickeln, dass sie überraschen wollen. vielleicht ist das ein traumdenken.
gähn. es ist die alte, nebenbei gute, leier: james bond-taugliche töne wie der opener "stay visible", emotionaler pop im großen stil wie bei "stranger" und "different world (taormina.me)", kraftvoller, energetischer rocksound wie auf "jeweller" oder "kiss the ground" und melancholisch-melodische traumwelten wie bei "underneath the ice", dem namensgeber "black & white" und dem fast schon filmisch anmutenden "dolphins". genauso sieht es aus, wenn man schon zig alben der simple minds im schrank hat. es sind die alten mit modernerer instrumentierung.
keine neuen ideen, keine innovation. als newcomeralbum eventuell erfolgreich, aber als teil einer grossen karriere enttäuschend.
(chm)