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plattenkritik

smashing pumpkins - zeitgeist
bereits erschienen (reprise / warner)

tja, was sind die smashing pumpkins ohne james iha und d’arcy noch wert?
das fragt man sich bei dieser halbherzig wirkenden reunion, die nur aus billy corgan und jimmy chamberlin besteht.
abschreckend fand ich den erstmal wirklich ziemlich beknackten titel: ‚zeitgeist’.
auch wenn es bei us-bands derzeit sehr en vougue ist germanistische termini in songs und titel einzubauen, hätte ich mir da doch etwas phantasievolleres gewünscht.

ohne jetzt darüber zu predigen, aber es gibt schon ganze 6 (!) alben auf dem pop-rock-markt, die diesen pseudo-gesellschaftskritischen titel tragen. egal, was halte ich mir hier mit titeln auf, geht es doch schließlich um die smashing pumpkins, welche schon seit über einem jahrzehnt eine ikone am indie-rock-himmel sind.
textlich erfreut das klare, politisch kritische bekenntnis von billy corgan, was teilweise sogar wirklich sehr weise wirkt. das zieht sich als pluspunkt auch durch das ganze album. nur was ist mit den songs?

'that’s the way' darf man sicher als hit in der tradition eines albums von 'gish' oder 'siamese dream' bezeichnen, aber irgendwas fehlt. jimmy chamberlin darf sich nach herzenslust austrommeln und es klingt oftmals leider so, als soll durch derbe schwierige drumm-files schwächen des einen oder anderen songs überdeckt werden. 'lets’ go!' tröstet ein wenig, aber auch nach mehrmaligen hören schleicht sich stagnation ein. ach ja, was schimpften nicht wenige über die zwans, wenn das aber jetzt die neuen smashing pumpkins sein sollen, erscheint es besser sich dann doch wieder aufzulösen. ohne die beiden ur-protagonisten scheint es einfach nicht zu funktionieren. sorry billy, ich verehre dich, aber das reicht einfach nicht.
(benny ruess)