home                                     club        musik        konzerte
plattenkritiken | popnews | interviews | popclassics | clubplaylists | plattenlabels

plattenkritik

sono - off
bereits erschienen (pias/rough trade)

sono machen elektronik. aber ganz so einfach ist es nicht, denn bei diesem projekt geht es nicht um knöpfedrücker plus austauschbare singschlampe zu umpf-umpf-beats, nein, das hat totalen band-charakter. lennart a. salomon ist frontmann im besten sinne, stimme und wieder erkennbarer charakterkopf. auch die stücke der zweiten platte geben sich der klassischen song-struktur hin, und weniger dem technoiden gebratzel – deshalb auch hier eine rezension auf revolver-club.de. insgesamt klingt "off" abgehangener, auch ein wenig runder und gesetzter als das debüt, das vor 3 jahren auf polydor erschien. das lässt das album leider etwas in die beliebigkeit abrutschen, und bei songs wie "miles away", die nur mit spärlicher elektrobegleitung fast akustisch anmutend eingespielt wurden, sogar leicht peinlich wirken. zum glück sind aber auch stampfer wie "a new cage", "open the door" oder "whatever" mit drauf, die schon vom ersten moment an für zuckende extremitäten, wippende köpfe und ein spannungsgeladenes hör-erlebnis sorgen. in den getrageneren momenten erinnern sie gar an einen beck zu zeiten von "midnite vultures". insgesamt also erwachsener, aber auch durchwachsener. da wo sie sich trotz erfahrung die kindliche intensität bewahrt haben, sind sono aber eine rarität in deutschland: moderner elektropop für die welt.
(sth)