plattenkritik
south
- adventures in the underground journey to the stars south
haben bislang eigentlich alles richtig gemacht. bereits auf den
alben "from here on it" und "with the tide"
fanden sich eine fülle von herausragenden songs. darin wurden
düster treibender discobeat und melancholische popmelodien
mit geradezu spielerischer leichtigkeit zusammengefügt. heute
schaffen das vielleicht noch phoenix oder die doves, früher
die stone roses und natürlich new order. "adventures
in the underground journey to the stars" setzt erst einmal
genau dort an. der opener "shallow" und die erste single
"a place in displacement" gehen als reminiszenz an die
alten helden aus manchester noch durch. doch south sind heute vielseitiger
geworden, wie "you are one" oder "up close and
personal" zeigen. die drei jungs haben nie frischer und aufregender
geklungen als bei diesen klassischen indiesongs mit mitreißenden
gitarrenbreaks, glockenspiel, händeklatschen und verdammt eingängigen
refrains. "pieces of dream" dagegen bleibt epos und
ruhender pol, wenn sich verträumte keyboardflächen, streicher
und akustische momente vermischen. hier wird auf albumlänge
eine lanze für den britpop gebrochen. "adventures in
the underground journey to the stars" ist daher ein wenig
wie frisch verliebt zu sein. es gibt schlicht keinen moment, in
dem man sich nicht wohlfühlt. und wer jetzt nochmal nach new
order ruft, dem sei gesagt, dass es als bonus eine umwerfende coverversion
von "bizarre love triangle" gibt. das dürfte ja
wohl nun endgültig ausreichen, um einen kaufzwang zu verhängen.
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