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plattenkritik

south san gabriel / centromatic : dual hawks
bereits erschienen, (cooking vinyl/indigo)

"dual hawks" ist eine doppelauskopplung der texanischen bands "centromatic" und "south san gabriel". letztere besteht dabei neben den vier mitgliedern von "centromatic" aus diversen gastmusikern und bildet den melodisch ruhigen gegenpart zu den gitarrenorientierten "centromatic". der folk von "south san gebariel" orientiert sich an puristischen vorbildern, sucht nach harmonie zwischen akustischer gitarre und rauchigem gesang. "emma jane", der opener, stellt diese suche in perfektion zur schau. ein lied in der genretradition über liebe, verlust und einsamkeit. sänger und songwriter will johnson besingt ein nirgendwo: so verloren war schon lange kein musiker mehr.
die platte von "south san gabriel" gestaltet sich ähnlich wie die von "centromatic". vereinzelte höhepunkte unter einer vielzahl von interessanten musikalischen eindrücken. auch hier ist der opener zu nennen: "the rat patrol and djs" ist eine abgefahrene nummer, die zwischen dynamik und lethargie verharrt. musik als implosion, in der johnsons gesang von gitarren durch den song gehetzt wird.
johnson ist in einer krise, einer identitätskrise, so scheint es. zwischen puristischer tradition alleine im nirgendwo und im strudel dröhnender gitarren findet er keine auflösung. folgerichtig löst sich auch die bildliche darstellung der "dual hawks" in einen schmetterling und einen falken auf. das ist eine schöne metapher und weniger konfus als johnsons letzes album. das war aus der sicht eines katers namens carlton aufgenommen worden.

(jf)