plattenkritik

spillsbury - 2
vö: 4. Oktober 2005 (l'age d'or/rough trade)

gibt es cd's die einem den ganzen urlaub versauen können? ja klar, und spillsbury hätten es in manchen momenten fast geschafft. mit ihrem nachfolge-album ihres debut-albums vor zwei jahren, '2', welches ich mir zigmal auf rügen reinprügelte und immer wieder versuchte mit texten und musik in meinem kopf diverse positive symbiosen zu bilden. ich bin leider gescheitert, obwohl texte wie 'zwei von vielen', 'common sense' oder 'scheinbar ' mich persönlich ansprachen, doch dann wieder diese "ziegenpeterbinsenweisheiten" in songs wie 'nein' oder 'weisst du wie es ist', die noch schlichter als mia oder zweiraumwohnung daherkommen. ich weiß, das kommt derzeit ja super hierzulande an, aber sowas verdirbt mir im augenblick echt die lust auf eine scheibe. dazu hebt sängerin zoe meissner zu selten die stimme und es hört sich manchmal so an, als würde sie mir gelangweilt aus der jungle world vorlesen. die idee ist gut aber die arrangements noch nicht bereit? die songs an sich sind nämlich z.t. richtig gut aber das mittlerweile doch altbacken wirkende soundgerüst zerstört irgendwie wieder alles. habe ich da eine message überhört? ich kenne menschen, die lieben spillsbury für ihre direkte und unaufgesetzte art, aber das macht die meist playback vorgetragenen liveshows und ihr zweites album bei mir nicht viel besser.
(angeblich soll das ja jetzt live besser sein. wäre ja begrüßenswert...)
sicher, ich bin wahrscheinlich nicht die zielgruppe auf den dieser
durchprogrammierte dosenfraß im "80's yamaha dx7-sound-design"
zugeschnitten ist, aber wieso schießen alle songs von spillsbury durch mein ohr und ich habe den eindruck ich höre die ganze zeit denselben song? schade, musikalisch sind tobias und zoe bei mir immer noch nicht angekommen, obwohl ich mir echt wahnsinnig viel mühe gegeben habe und ich jene auf der guten seite weiß. ich muß aber vor der '2' kapitulieren. sorry.
(benny ruess)