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plattenkritik

stars : in our bedroom after the war
bereits erschienen (city slang)

die vorzeigepopband aus kanadas derzeitigen musikhauptstadt, montreal, ist wieder da.
der optisch chaotische haufen von den stars folgt weiter dem pfad der traumtänzerischen melodien, die zu hymnen mutieren und von liebe, tod und hass künden. dabei kann alleine die stimme von amy millan ja fast jeden song vor dem absturz retten.
nur einen überhit wie der 'elevator love letter' ist auch auf dem neuen studioalbum nicht enthalten. Dafür erwartet euch eine hübsche zeitreise durch den popkosmos. 'love' ist nämlich 'war' und die lieder der stars sind berichte direkt von der front und führen dabei düsteres mit dem zuhörer im schilde; bevor sie fast immer in einen pophymnus mit radikalharmonik explodieren. eine gabe, die derzeit ja nicht jeder band beherrscht.
wenn man mal von den indiskutablen ausflügen in den 70er funk & soul auf 'the ghost of genova heights' und der doch etwas chansonjesken abgleitung zum ende des album hin absieht, ist 'in our bedroom after the war' durchaus ein solides popalbum geworden, das mich aber leider nicht wie seine beiden vorgänger emotional einzufangen weiß.
'window bird' und 'take me to the riot' entschädigen wiederum für vieles. mehr pathos sollte es aber in zukunft nicht werden und schade ist zudem, dass die früheren schrägheiten fast ganz fehlen.
(benny ruess)