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plattenkritik

stella - better days sounds great
erscheint 03.05.04 (l'age d'or)

seit dem letzten stella album 'finger on the trigger for the years to come' ist schon reichlich wasser die elbe hinab geflossen. kein wunder eigentlich, sind doch elena lange (tgv), thies mynther (superpunk & vieles andere), mense reents (egoexpress) und hendrik weber (tobin) gemeinhin alles andere als untätig.
'better days sounds great' bekommt diese umtriebigkeit und rastlosigkeit anfangs allerdings nicht sonderlich gut. der elektrobeat rock von 'never going back to school' sowie 'woman with a beard' erinnert erschreckend an vergessen geglaubte songs von brassy oder bis und wirkt dementsprechend unangenehm verstörend. ausgerechnet mit dem dicht am original gehaltenen stevie nicks cover 'dreams' verschwindet dann jedoch schlagartig sämtliche skepsis.
ab jetzt wird hemmungslos in die hauseigene plattensammlung gegriffen. echte perlen und ungehobelter trash fusionieren zum ungebremsten sound mix aus hip hop beats, 70er disco, new wave und minimal elektronik. erinnerungen an blondie, human league, new order und selbst sigue sigue sputnik werden wachgerufen. die drumsequenz von 'the first and the last day of love' katapultiert einen direkt in die indie clubs der anfang 90er, als ministrys 'jesus built my hotrod' für volle tanzflächen sorgte.
laut möchte man jetzt rufen: 'das ist rock, baby!', während 'take me back to tokyo' einen durchschüttelt wie ein glas warmer reiswein. richtig großartig wird es dann gen ende des albums beim loungig-lässigen 'tonight', das ebenso gut auf einem der letzten werke der plüschpop-helden von saint etienne hätte erscheinen können. das ist dann irgendwie nur noch schön.
(cs)