plattenkritik
benjamin
von stuckrad-barre : autodiscographie die
ausgangssituation ist klassisch: der ich- erzähler, gerade
mal mitte zwanzig, ist durch einen nicht näher erläuterten
äusseren umstand zur zusammenstellung einer autodiscographie
veranlasst worden; einfach so, wühlen in der mottenkiste. nun
geht's los. natürlich ist gerade jetzt der musikliebende so
umsichtig und voll strahlender brillanz der musikalischen erinnerung,
wie in all den jahren nicht. der erzähler fühlt sich gut.
gebührend werden hymnen der kindheit und des erwachsenwerdens
ausgegraben. er sucht sie raus, legt sie auf. liebeslieder (costello,
accidents will happen) und beißend humoristisches (münchener
freiheit, 1000mal du)?! in diesem musikalischen selbstfindungstrip
fällt man in alte nostalgie zurück (stephanie, irresistible)
und findet den 'modernen' gelungenen ersatz in, natürlich:
oasis? nein, diesmal hört er nicht die musik, die zu all seinem
unglück noch gefehlt hat! gleich
dröhnt es wieder aus meiner anlage. gronkwrömmm. das klingt
nach kieferchirurg, schwerer eingriff, kasse zahlt kaum was zu
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