plattenkritik
sufjan
stevens : the avalanche kritikerliebling
stevens strotzt nur so vor schaffenskraft. der erfolg des ursprünglich
als doppel-album geplanten "illinois" gibt ihm recht und
anlass, songs, die dem rotstift zum opfer gefallen sind, in einem
schneeball von insgesamt 21 stücken nachzuschicken. begleitend
muß man eigentlich nur zu kennern sprechen und ihnen schamlos
versprechen, dass es ihnen zusagen wird. wenn auch ausladende single-hymnen
wie die "chicago"-original-version auf der second-choise
version fehlen, der vertraute banjo-folk ist geblieben. manchen
der songs haftet ein wenig zu viel kirchentagsatmo für meinen
geschmack an, aber auch drei lohnenswerte versionen von "chicago"
begleiten den hörer über eine weitere reise durch das
konzept rund um den lebensraum bundesstaat. sozialgeographische
studien entlang persönlicher lebenslinien, die sich zwischen
carlyle lake und chicago erstrecken wie zwischen muttermal und narbe.
"the avalanche" ist eine fussnote zu "illinoise",
wie auch eigenständig genießbar. wer im urlaub immer
wieder gern an den selben wohltuenden ort reist, oder die wartezeit
bis zur nächsten lektion des sufjan stevens überbrücken
will, der ist kaum zu enttäuschen.
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