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plattenkritik

superpunk : why not?
bereits erschienen (tapete records)

hallöchen, die top old boys sind zurück! obacht, bricht nun mit ihrem vierten, reinen studioalbum die große revolution los? keineswegs, aber hatten wir das erwartet? nein, es zieht mehr rock n' roll als soul ins haus und textlich weicht der sozialkritische humor superpunks mehr denn je herrlich zynischen statements eines desillusionierten mittedreißigjährigen, dem man nichts mehr vormacht und der mit galanter selbstironie seine gesamtgesellschaftliche position auch noch veralbert.
so abgezockt muß man erst mal sein. nix da mit der ewigen jugend und berufsjugendlichkeit. superpunk stellen sich dem alter und biedern sich nicht mit einem falschen wir-gefühl bei den jüngeren an. Und genau das könnte der schlüssel zu einer neuen renaissance des superpunk-kultes sein. ehrlicher und selbstironischer kam lange keine deutsche band mehr rüber. alleine die scheibe mit einem gleichgültig, zynischen ich find alles gut zu beginnen zeugt schon von authentzität. hamburg ist der platz für dich ist endlich mal ein lied über die stadt, das nicht irgendwie prollig oder peinlich wirkt. parties in münchen dürfte neue zähne als thekenstomper ablösen und new york,usa lässt plötzlich neue vorbilder am horizont auftauchen. vorbilder wie serge gainsbourg, velvet underground oder chuck berry haben die soulgrößen der 60er abgelöst und das tut den jungs sehr gut.
why not? setzt sich zwar bei mir nicht so wie wasser marsch! fest, was aber auch daran liegen mag, daß der charme des albums erst beim zweiten oder dritten mal hören entfaltete. Coole musik für alte säcke? nicht nur, aber auch! superpunk, mit denen kannste alt werden. also: why not?

(benny ruess)