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plattenkritik

teenage fanclub : man-made
vö: 23.05.05 (pema/soulfood)

wunder gibt es immer wieder. so bricht völlig überraschend das mittlerweile siebte studioalbum von teenage fanclub über uns herein.
hatten einige gerüchte schon verlauten lassen, gerard love spiele nur noch golf in den schottischen highlands, raymond mcginley bastele dröge mit seinen glasgower buddys von the delgados und belle & sebastian im studio herum und norman blake sei bei seiner zweiten (!) promotion nun völlig in den akademischen tiefen der uni von edingbourgh versunken, strafen sie uns nun lügen. mit dem neuen album wollen sich teenage fanclub incl. drummer francis wieder von der insel wagen und auch konzerte im herbst in deutschland spielen.
naja, wäre ja zu schön und nach 9 jahren abstinenz in hamburg auch mal wieder an der zeit, oder? was erwartet uns nun bei einem neuen album dieser prägenden paten des schottischen pre-britpops?
spektakuläre sprünge hatte ich nicht erwartet und so war ich beruhigt,
daß 'man-made' einen sanften und erwachsen klingenden anschluß an
ihr letztes album 'howdy!' von vor fast fünf jahren darstellt. teenage
fanclub müssen sich nichts mehr beweisen. sie haben seit ihrem
debutalbum 'catholic aducation' von 1989 die gesamte welt des indiepops geprägt, und es ist sicher nicht vermessen zu behaupten, ohne die jungs wäre der focus der indiepopfreunde in aller welt
niemals so sehr auf die raintown glasgow gefallen. welcher popmusiker
von uns wollte nicht schon mal wie teenage fanclub klingen? der punk ist vorbei, der folk hielt einzug, aber die schönen doppelchörigen gesänge sind geblieben und geben teenage fanclub nach wie vor diese unverkennbare, zeitlose einzigartigkeit, welche sie nun schon seit über 14 jahren zu einer meiner lieblingsbands macht. "perfektionierten melancholischen indiepop-positivismus" möchte ich das hier mal nennen, der fern von irgendwelchen trends liegt. an ihre meisterwerke 'bandwagonesque' oder 'grand prix' mag 'man-made' nicht heranreichen, bietet aber dennoch herzerwärmende oden für den
persönlichen soundtrack des sommers 2005. die ganz großen hymnen bleiben aus, aber ein solides album von teenage fanclub bietet oft immer noch mehr, als vieles von diesem kurzlebigen retro-sound-quatsch, der gerade aus allen ecken über uns hereinbricht. 'man-made' ist ein album was erst beim dritten mal hören so richtig zündet. keine platte für die revolution, aber ganz sicher eine zum verdammt wohlfühlen. also, ich liebe es.
anspieltips sind: 'slow fade', 'cells' und 'it's all in my mind'
(benny)