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plattenkritik

the honest johns : meteor
bereits erschienen (firestation records)

einmal hören und der fall scheint klar: 80’er jahre indiepop, der sich sehr seinem housemartins-fantum hingibt. ganz nett, aber es bleibt irgendwie nichts hängen.
bevor wir uns dem großen ABER widmen, erst mal die fakten. the honest johns kommen aus newcastle und haben während ihrer ersten schaffensphase von 1986 bis 1990 gerademal eine single veröffentlicht. man kann also nicht gerade von einer langen produktiven bandkariere sprechen. anfang der 90’re jahre war dann auch erst mal schluß. bis sich 2001 das berliner firestation label meldete und nach songs für die "the sound of leamington spa" reihe anfragte. also wurden 16 songs über den kanal geschickt, von denen sich dann auch ’judas in me singing’ auf dem zweiten teil des besagten sampler wiederfand. bleiben also noch 15 songs. 11 davon, plus ’judas in me singing’, finden sich auf dem jetzt erschienenen album ’meteor’ wieder. die damen und herren von firestation scheinen also beeindruckt.
wo wir auch schon beim großen ABER angelangt wären. was beim ersten und zweiten hören einfach so durchrauscht, entwickelt nach mehrmaligen hören kontur. wenn man dann noch den "housemartins-plagiats-vorwurf", vorwurf sein lässt, entwickelt sich ’meteor’ zu einem mehr als hörenswertem Album.
beispiele...? aber gerne: ’hollywood affair’ ist einfach nur schön. ’two dead marias’ ein kleiner hit. ’dust and lungs and wings’ mal nicht nur housemartins, sondern mindestens zur hälfte go-betweens, plus eine in schlichter künstlichkeit schon fast an minimal techno erinnernden basslinie!? sowieso fragt man sich des öfteren: "wollten die das so, oder ist das alles nur totaler zufall?" wie z.b. bei ’sunday city misery’, das durch die eher mäßige produktion, wie ein entspannter lofi-song daher kommt, der auch dem letztem adam green-album gut zu gesicht gestanden hätte. man weiß es nicht. genauso, ob die auf ’winding road’ erzeugte bauernhofidylle schlechtem geschmack oder einer gehörigen portion ironie zuzuschreiben ist. eigentlich auch egal.
es bleibt festzuhalten: es gibt viel zu entdecken, und ob das nun gut oder schlecht, zufall oder nicht ist, muß jeder selbst entscheiden. vielleicht bringt auch das ende 2005/anfang 2006 erscheinende neue, erste reguläre album der honest johns licht ins dunkel. die heute etwas älteren herren haben sich nämlich, im zuge der neu aufkommenden aufmerksamkeit wieder zusammengerauft und angefangen neue songs zu schreiben. man darf gespannt sein.
(jh)