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plattenkritik

the libertines : the libertines
bereits erschienen (rough trade/sanctuary records)

da ist es nun endlich schon seit paar wochen unter uns und enterte die uk charts im sturm. das neue, lange erwartete album unserer liebsten skandal-punk-popper the libertines. pete ist erstmal aus der band geflogen, wurde mal wieder vom richter zu strafzahlungen verdonnert, während carl die truppe zusammenhält (geld war schon immer das beste argument...) und nun ein mittelmäßiges album live, ohne seine hassliebe mr. doherty, promoten muß. zu unserem ärger grätschten die herrschaften dann auch noch in den letzten wochen live an hamburg vorbei, weil sie hamburg gerade angeblich nicht mögen. (tja, die früheren hamburg-abende waren wohl ernüchternd was?....ach, drauf geschissen.) nun, was hat das neue album zu bieten? auf jeden fall keine smashigen punk-pop hits mit poesie, die aus den rinnsalen der gassen londons künden, sondern solide, zwar politisch korrekte, aber auf dauer zähe kost. dabei legt die scheibe mit den feinen "shakern" 'can't stand me now' und 'last post on the bugle' ganz famos los, doch schon beim gewollten, aber nicht gekonnten clash tribute 'don' be shy', was in einer schrägen, dröhnigen version dahergehoppelt kommt, verließ mich der fan-enthusiasmus. hängen bleibt ab dato leider nicht mehr soviel.
wieder saß clash gitarrero mick jones an den reglern, was einen freut, denn der herrlich twangelige gitarrensound erfrischt und befreit einem die ohren vom 08/15 sound überproduzierter platten von heute. schön, mal eine pogonummer "alter schule” mit dem liedgut 'the narcissist' um die ohren gehauen zu bekommen, doch die folgende holpernummer 'arbeit macht frei' hat da echt schon das niveau von einer mittelmäßigen dorfpunkcombo aus bad hintertupfingen. sorry jungs, aber was soll das denn? da doch dann lieber weiterhin gute singles machen, statt ein ziemlich gewöhnliches, mittelmäßiges album herauszubringen. (ich möchte da mal an den wunderbaren frühjahresklopfer 'don't look back to the sun' erinnern!) bei allem liebenswerten tribut an the clash, aber pete & carl sind nun mal nicht die "neuauferstehung" von joe & mick, auch wenn der nme mir das jede woche gehirnwäschemäßig verklickern möchte. nachdem ich mir als potenzieller fan wochenlang diese scheibe hineingeprügelt habe, versöhnt mich dann noch das wunderbare 'road to ruin' und die ode von carl an pete 'what became of the likely lads', aber nur vier tolle songs finde ich für ein 14 track album dann doch eine etwas schwache nummer. also falte ich meine händchen, bete daß pete wieder trocken, pillen-nadel-und koksfrei wird, klare gedanken fassen kann und mit carl uns nochmal eine halbwegs so fantastische scheibe schenken kann wie ihr debut-meisterwerk 'up the bracket'. also, ran ans werk......
(benny)