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plattenkritik

the new amsterdams : story like a scar
bereits erschienen (vagrant)

der split der emocore-vorzeigeband the get up kids im sommer 2005 ermöglichte den beteiligten, ihre durchaus erwähnenswerten seitenprojekte reifen zu lassen. was keyboarder reggie und seine band reggie & the full effect seitdem auf die beine stellen, hat zwar mit reife wenig am hut, ist aber um so lustiger anzuhören. wavelastiger synthiepop mischt sich unter hardcore- und moshpunksongs und bringt regelmäßig das hardcoreverwurzelte publikum zum kopfschütteln. get up kids-songwriter und sänger matt pryor macht alles anders. was sich auf dem letzten guk-album "on a wire" schon ankündigte und die new amsterdams auf den letzten vier alben bereits zelebrierten, wird auf "story like a scar" konsequent weiterentwickelt. etwas folkiger sind sie geworden, die vier jungen männer aus kansas city. steelguitars und mundharmonika sowie banjos finden wie selbstverständlich platz in ihren liedern. besonders der cocktail-schlürf-song "your ghost" beweist den inzwischen fast schon intellektuellen umgang von instrumenten ohne verzerrpedal. wer jedoch davon ausgeht, dass aus den ehemaligen punkern heute besserwissende barmusiker geworden sind, ist auf dem falschen pfad. "beautiful mistake" zum beispiel hätte sich ebenfalls auf dem guk-album "something to write home about" wiederfinden können und geht respektvoll mit der musikalischen vergangenheit um. und auch "intelligent design" schreit eher weezer als bob dylan. was dem neuen album der new amsterdams bei aller vielseitigkeit allerdings fehlt sind die höhepunkte. so plätschert das fünfte album vor sich hin, ist stets schön anzuhören und urplötzlich und viel zu früh zuende.

(mike witschi)