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plattenkritik

the rakes : capture/release
bereits erschienen (v2 records)

wie sang seinerzeit toco-dirk bei egoexpress… "es muss immer weitergehen"!
und so ist es, es geht immer weiter, das rad dreht und dreht sich und es folgt band auf band!
so kommen also nun die rakes mit ihrem debutalbum und ohne an dieser stelle das ganz große fass der kaiser chiefs aufzumachen (die auf albumlänge einfach durch mehr abwechslung zu gefallen wussten), so ist doch auch dieses debut vollgepackt mit modernen den jungen indieboy verzückenden tänzern und hits (ob die strokes heute so klingen würden, oder werden, sind ja wohl gerade wieder im studio? aber diese spekulation aus meinem kopfe nur am rande!)… wie gesagt, 3-4 songs rauschen aufgrund der ähnlichkeit und geringerer ohrwurmqualitäten einfach so durch, doch bleiben immer noch über eine handvoll songs, die das zeug zur nächsten potentiellen single hätten . sei es nun "22 grand job", "open book" oder "terror"… nicht genannt dabei, ihre drei bereits veröffentlichten singles!
Und abschließend vielleicht noch das… besonders gut zu gefallen wissen die rakes immer dann, wenn sie sich von ihrem sehr geilen "retrobass" treiben lassen, cool bleiben und sich nicht in diesen krachrefrains verlieren.
(mf)

mit ihrem debutalbum 'capture/release' bieten the rakes wahrscheinlich den besten soundtrack zum katerfrühstück nach einem langen wochenende, wo man sich von tresen zu tresen gehangelt hat, alkoholisch ein kessel buntes in sich hineinschüttete und schlimmstenfalls auch noch bei einer fremden person im bett aufwachte. selten wurde thekenlyrik aus dem nachtleben so wunderbar
in songs eingebetet wie bei the rakes. songs wie 'the guilt', 'violent' oder die trinkerode 'work,work,work (pub,club,sleep)' muß man einfach liebhaben. eigentlich sollte man wieder den ghettoblaster einführen und mit ihm auf der schulter vom neuen pferdemarkt bis zum hafen hinunter zum golden pudel club laufen. das album der rakes die ganze zeit brüllend laut aufgerissen und den ganzen möchtegern-szeneaffen den gestreckten mittelfinger entgegenhalten. im ernst, diese band taugt völlig zu protest oder verdrängt durch seine solidarischen lyriks die ängste jedes angehenden aa-mitglieds.
soundtechnisch gibt man sich minimalistisch und buzzcocks, devo
und artverwandte bands wie the others stehen pate. von der performance wollen viele in alan donohoe's bühnenpräsenz eine
wirklich gute kopie von ian curtis entdeckt haben. whatever, erfrischend, nicht neu, aber gut und richtig tanztauglich kommen sie daher. vor 25 jahren wären the rakes unter punk gelaufen, mittlerweile ist dieser sound ja schon fast mainstream. vielleicht sind sie aber doch zu krude? ich weiß nicht, vielleicht kommt dieser theken-punk-pop aber auch am mainstream vorbei. will es mal hoffen, wobei ich den jungs den erfolg von herzen gönne. vielleicht kommen sie aber auch schon etwas zu spät, in einer zeit, wo alle xtc-und gang of four-kopien den musikmarkt schon längst in beschlag genommen haben. egal, ist eine schöne, schlichte platte mit schicken, schlauen texten und zwei bis drei echten hits. was will man im augenblick eigentlich mehr?
(benny ruess)