the
royal we : s/t
bereits erschienen (rakete / rough trade)
so
schön wie der bandname klingt auch das debut von the royal
we, um das gleich mal vorwegzunehmen: harmonische, dahingehauchte
popsongs, perfekt für lauschige sofa-abende bei kerzenlicht
und tobenden herbststürmen.
welches blaublut mag hinter diesen königlichen diamanten stecken?
grandaddy, mull historical society oder gar ben folds? alles falsch,
die wurzeln sind dieses mal in köln zu suchen und zwar da,
wo man eher rockige klänge vermutet: dylan kennedy, einst scumbucket
bassist, wollte sich eigentlich zur ruhe setzen… wäre
da nicht die lange weile und der kontakt zu ehemaligen musikerkollegen
wie carlos ebelhäuser (blackmail), georg brenner (urlaub in
polen) und michael fritsch (scumbucket) gewesen, wir wären
wohl nie in den genuss dieses pop-albums gekommen.
schön, wollen wir mal weiter schwelgen und uns an den zehn
songs des selbstbetitelten albums erfreuen. von verträumten
gitarren, über melancholische streichereinsätze bis hin
zu "experimentierenden synthies" stecken in jedem stück
neue überraschungen. während in "a thousand dollies"
eher die elektronischen spielereien überwiegen, erinnert "this
song for me" doch irgendwie an tocotronics "sailorman".
dies mag vielleicht wie eine merkwürdige mischung klingen,
doch hat dylan das wunder vollbracht, die ungewöhnlichen und
teils sehr unterschiedlichen songs mit dem stoff, aus dem die träume
sind, zu umhüllen: diesem ganz durchsichtig-seidigen, der die
songs zwar in ihrer einzigartigkeit noch klar erkennen lässt,
ihnen aber die goldige hülle gibt, die sie alle miteinander
verbindet und so besonders macht. versteht ihr, was ich meine? bitte
lass’ dieses album niemals enden. und beinahe hätte ich
es vergessen: mit "swinger" haben the royal we auch
noch eine brilliante interpretation des fuck songs auf ihre cd gebracht.
so werden es wohl blaublütige sein, die den hype der adeligen
"the"-briten beenden. die zeit des dreampops sei hiermit
eingeläutet.
(sz)
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