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plattenkritik

the stands : horse fabulous
vö: 18.07.05 (echo/pias/rough trade)

now that the sun is shed it slides upon the day… so fängt es an, das neue album von the stands, und wenn ich mir einen tag ausmale, zu dem ,horse fabulous’ der perfekte soundtrack wäre, flimmern unweigerlich sepia-getünchte bilder von sonnigen nachmittagen durch meinen kopf und es stimmt mich ein bisschen melancholisch die 60er jahre um beinahe zwei dekaden verpasst zu haben. nur einen kurzen moment lang, bis mich eine beseelte stimme irgendwo zwischen dylan und lennon ins hier und jetzt zurückholt und ich denke: das ist wirklich gut!
die stimme gehört bandgründer und songwriter howie payne und sie singt in bester 60s folkmanier von sehnsucht und liebe und einsamkeit. die nähe zu vorbildern wie the byrds, den frühen beatles oder den yardbirds ist unverkennbar. trotzdem finden sich auf ,horse fabulous’ keine zusammengekleisterten imitationen. jeder der songs klingt unverbraucht und frisch und ist liebevoll arrangiert. mit ,mountains blue and the world through my window’ ist zudem ein wunderschönes instrumentalstück vertreten. um einer allzu großen prägung durch seine traditionsträchtige heimatstadt zu entgehen verlegte payne die produktion von ,horse fabulous’ aus liverpool in die sunset sound studios nach los angeles. während the stands 2004 ihr debut ,all years leaving’ noch in eigenregie im studio von noel gallagher aufnahmen, holten sie sich für ihr zweites album hochkarätige unterstützung von produzent tom rothrock (beck, badly drawn boy, elliott smith). das ergebnis ist eine klanglich vielschichtige und gut funktionierende mischung aus warmen harmonien, indie-rockriffs, jingle jangle-gitarren und stax-bläsern. empfehlenswert!
(stw)