plattenkritik
they
might be giants : the spine hört
man dieses zehnte album der might be giants unvorbelastet, könnte
schnell der glaube an ein spritziges debutalbum einer jungen und
unverbrauchten band entstehen. unvorstellbar, dass john linnel und
john flansburgh bereits seit 22 jahren im geschäft sind. mit
dem neuen longplayer "the spine" präsentieren sie
weitere 16 verspielte lieder. das album ist durchweg liebevoll arrangiert
und gespickt mit sixties-sound sowie eine art zirkus-flair. die
zwei johns mit ihrem kindlichen songwriter-charme geben sich in
ihren texten meist albern, dabei jedoch immer kultiviert und ironisch.
gleich der opener "experimental film" erweist sich als
tmbg-typischster song und wäre eine perfekte indie-sommer-hymne.
sofort machen sich gedanken an festivals im kopf breit, leider jedoch
sind they might be giants in deutschland alles andere gewohnt, als
die wirklich große aufmerksamkeit. egal, hören wir sie
doch einfach weiterhin als geheimtipp und erfreuen uns ganz undergroundy
an diesen hellen und lieben songs. lauschen wir "wearing a
raincoat", wo die sechziger grüssen lassen, dem schon
fast punkigen "thunderbird" oder dem freundlich rockenden
"it´s kickin´in", ohne uns sorgen über
den sell-out-folgenden qualitätsverlust der "giganten"
machen zu müssen. strahlen wir heimlich in kleiner fangemeinde
ob der kurzweiligkeit dieses albums und leben den sommer. denn:
"even though i can´t explain it, i already know how great
it´s".
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