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plattenkritik

tilly and the wall : wild like children
bereits erschienen (cooperativ/rough trade)

so sehen also die kindheitsträume des conor
oberst, (der als produzent und labelchef für tilly
and the wall verantwortlich zeichnet) aus: flower-power-unbeschwingtheit gepaart mit melodischem doppelgesang und wunderbaren disharmonien. hinzugefügt wird eine neukreation des klassischen schlagzeuges aus steppschuhen und koffern. da leuchten kinderaugen und trübseelige herzen. kein wunder, dass conor sich zu tilly and the wall hingezogen fühlt: endlich eine ausflucht aus der eigenen wunderbaren, aber eben tieftraurigen gesangsmelancholie nehmen und gemeinsam mit den fünf tillys durch die verzauberten wäldern omahas tollen. da trifft man hasen und komische vögel, tanzende mädchen und den nachdenklichen bären mit dem reisekoffer. die tillys sind auf reisen durch die märchenwelt der musik und erforschen 60s pop, ein bißchen folk und eine vielzahl verschiedenster instrumente vom verspielten keybord, zerschepperten flaschen bis hin zu dezenten streichern. wenn du die augen zumachst, siehst du all die sonderbaren figuren und hin und wieder taucht der hase mit den steppschuhen auf, der dich bei deiner reise in die kinderwelt begleitet. schade nur, dass all die wunderbaren ideen manchmal ein bißchen ohne berg und talfahrt dahinplätschern… da träumst du hin und wieder ein bißchen vor dich hin weißt gar nicht, wo du gelandest bist, wenn du wieder aufwachst. war es nun "shake it out" oder "the ice storm, big gust and you"? trotzdem wünschen wir den tillys noch weiterhin kindliche unbeschwertheit bei ihrer reise durch die noch nicht erforschte welt der musik.
(sz)