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plattenkritik

tim burgess : i believe
bereits erschienen (pias recordings)

tim burgess muss es schön haben, dort wo er seine freie zeit verbringt, wenn er nicht bei den charlatans singt. das sonnige los angeles, die
wahlheimat des manchesters, klingt jedenfalls immer wieder durch auf dieser platte. 'i believe' fängt allerdings so an, wie man tim nicht gerne mag: falsetto. skippen. muss man auch später noch mal. doch wenn er in seiner gewohnten tonlage ist, kommen kleine diamanten wie 'we all need love' heraus, eine midtempo-nummer die sonnig lacht und irgendwie mit bläsern und streichern fast an eine beautiful south-nummer erinnert.
überhaupt lassen sich einige parallelen ziehen zwischen burgess' solo-debüt und dem des beautiful south-sängers paul heaton: eine bekannte stimme, gut produzierte, aber eher freundlich dahinplätschernde pop-songs, ab und zu die falsche tonlage, und überhaupt: alles nett. aber reicht das?
dieses album ist von sex'n'drugs'n'rock'n'roll soweit entfernt wie es die meisten mittvierziger eben sind. feste beziehung (auch noch glücklich!), super wetter, wahrscheinlich auch noch genug geld, da können ja einfach keine herzzerreißenden lieder bei rauskommen. er muss es wirklich schön haben, der timmy, da in la. doch die 'songs of joy & travel', wie er sie selber nennt, sind ein wenig wie stereotypische amerikaner: oberflächlich, super-nett, aber an tiefgang mangelt es. wer auf leicht countryesken gitarrenpop steht, sich an das letzte gebrochene herz nicht erinnern kann, oder 40 ist, mag drauf stehen. allen anderen mag es zu nett sein um sich dran zu erinnern.
(sth)