tiny
vipers : hands across the void
bereits erschienen, (sub pop/cargo)
die
folk-auskopplungen scheinen in diesem sommer kein ende nehmen zu
wollen. nachdem meg baird, sängerin der espers, unlängst
eines der wohl besten folk-/tradalben (dead companion) der letzten
jahre aufgenommen hat, erscheinen weitere platten dieses genres
von "miracle fortress", maria taylor, stephanie dosen,
emily haines, james yorkstone oder halt den "tiny vipers".
wie unterschiedlich dabei die verwendung des folk-begriffes ist,
scheint beachtlich und doch haben alle platten eines gemeinsam.
etwas, was in der schnelllebigen popbrache nur noch selten zu finden
ist: alle platten sind mit einem hang zum understatement produziert
und veröffentlicht worden. es sind zurückhaltende werke,
die sich ganz bewusst von der lauten und schillernden glitzer- indie-
welt abzusetzen scheinen.
bezeichnend hierfür mag schon der erste liedtitel der tiny
vipers stehen: "campfire resemblance" steht eher für
das country-/ westerngenre und ist mit einem choralen hintergrundgesang
versehen, der die gezupfte akkustikgitarre begleitet. jesy fortino,
aus seatlle stammend, nimmt eine reduktion aller musikalischen bezüge
vor, als wäre diese platte eine reise zu den ursprüngen
der musik. umso intensiver wirken vereinzelt übereinandergelegte
gesangsspuren oder das plötzliche einsetzen einer elektrischen
gitarre in "forest on fire". niemals beanspruchen diese
elemente aufmerksamkeit sondern legen sich in die zutiefst persönlichen
songstrukturen.
fortino geling eine sehr intensive platte mit einer vielzahl von
musikalischen bezügen, vom trad bis zum county, auf der es
um nichts anderes geht, als um musik.
(jan
frömming)
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