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plattenkritik

turner cody : first light
v.ö.: 28.03.08, (bb island/broken silence)

aus new york kommt das erste große highlight des jahres und auch wenn es verfrüht ist, vom album des jahres zu sprechen, ist "first light" eine der interessantesten platten seit langem. es beginnt wie der soundtrack zu einem woody allen film, manhattan oder annie hall etwa, irgendwie beschwingt, irgendwie tottraurig. einflüsse des new orleans jazz sind unüberhörbar und codys stimme klingt klagend wie die von hank williams. doch was als genremix zwischen pop, jazz und country beginnt ist nicht so berechenbar, wie man meinen könnte. weitere einflüsse des rock’n roll, boogie woogie und diverser blues bewegungen reichen immer wieder in die lieder. jedes genre hat bei cody seine existenzberechtigung, keines scheint dominant. vielmehr stehen sie gleichberechtigt nebeneinander und ergeben durch die kombinatorischen möglichkeiten ein mosaik musikalischer vielfalt. klarinette, saxophon und trompete sind die leitmotivischen klänge des albums entliehen. die gesangsparts sind first takes, vielleicht ein tribut an die improvisationen des jazz. dadurch wird das album zu einem authentischem und dem moment verbundenen erlebnis, dass nichts mit den anarchistisch- künstlerischen, in new york von cody organisierten veranstaltungen "hassid meets hipster" gemein hat. "first light" ist ein tribut an die genremusik, ein ausdruck der liebe zur musik überhaupt.

(jf)