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plattenkritik

the twang : love it when i feel like this
als import bereits erschienen (b-unique / universal)

haha, madchester rave is back!
unglaublich wie authentisch diese jungs verloren geglaubte klänge auf ihrem debut-album aufnehmen.
keine frage, nach ocean colour scene sind sie das nächste große lad-ding aus brimingham:
the twang!
da kann man mal sehen was passiert, wenn eine heilige kuh der britischen musik-szene wie mike skinner sich in diese kapelle verliebt, deren songs remixt, auf dem debut-album mitträllert und jene zu rettern des „real-british-pop-sounds“ erklärt.
tatarataaaa, schon springen alle medien drauf an und küren diese band zur neuen hoffnung.
wer waren die arctic monkeys noch mal? hm, was ist da denn nun dran? ich fühle mich in meinem kleinen zeitmaschinenwürfel ganze fünfzehn jahre zurückgeschleudert und denke bei diesen hooligan-look-a-like-typen sofort an bands wie northern uproar, northside oder auch an sussed. da saust einem so einiges durch den kopf.
tresenfreundschaften von arbeitslosen fussi-fans, die ihre triste alltagswelt mit hymnen erhellen, das pint trotzig in die höhe heben und sich gegenseitig trösten, nämlich an hymnen, die tausende von leidgeplagten ebenfalls teilen können. das zeigte wirkung, denn das debut ging immerhin für eine woche auf # 3 der uk-charts.
beim ersten mal hören dachte ich echt, ich höre da flowered up oder the wendys und das ist schon über 16 jahre her! dieser cockney-akzent und die charmanten schimpftiraden sind herrlich erfrischend.
‚wide awake’ und ‚loosely dancing’ sind hymnen, die einen an hacienda und madchester rave denken lassen. leider hat dieses album aber auch einige echte hänger, was abzüge in der b-note geben muß. das gesamtpaket macht aber richtig spaß, wobei ich mir sicher bin, das hierzulande das noch ein wenig brauchen wird... schwelgen und feiern hier doch alle wichtigtuer gerade immer noch mit glowsticks und zusammengewürfelten neon-klamotten herum und sehen nicht besser aus, als kämen sie gerade vom fucking schlagermove. da kommt diese schroffe, ehrliche working-class-attitüde von bands wie the twang oder the enemy mir gerade echt.
juhuuu, endlich wieder harrington-jacken bis zum hals hochziehen und bierseelig prolligen fußball-gossip am tresen ablassen.
dafür sei the twang gedankt.
(benny ruess)