plattenkritik
ultrasport
- nothing can go wrong finnland
ist nicht nur geographisch das land hinter schweden. fragte man
mich spontan nach fünf finnischen gitarrenpop-bands, so würden
wohl einige augenblicke verstreichen, um diese zusammen zu bekommen.
dagegen könnte ich ein dutzend skispringer, langläufer
oder motorsportler aus dem land im hohen norden ohne große
probleme sofort aufzählen. augenscheinlich haben die vier jungs
von ultrasport aus helsinki auch eine gewisse affinität zur
nationalen sportbegeisterung und fitnesswelle. immerhin benannten
sie nach der selbstbetitelten debüt-ep (2001) die nachfolgenden
veröffentlichnungen "skating-ep" (2002) und in
erinnerung an einen einheimischen loipenhelden "mieto-ep"
(2003). einige dieser songs wurden - zum teil neu aufgenommen -
nun auf "nothing can go wrong" nochmals zusammengestellt.
beginnend mit dem bislang nicht erschienenen titeltrack startet
das quartett eine halbstündige reise zunächst nach glasgow
zu belle & sebastian, camera obscura und den bmx bandits. weiter
geht es zu einem kurzen abstecher nach bristol zum sarah label,
bis sie anschließend auf der anderen seite der erde the chills
und the lucksmiths treffen. mit erstaunlicher leichtigkeit reihen
ultrasport dabei kleine up-tempo pophits wie "fire on the
streets" oder "the boy that never lied" aneinander.
und über allem liegt diese sanfte melancholie des traditionellen
finnischen tangos. schließlich haben sie mit "it’s
hard to look dignified when people sit on you" auch noch einen
heißen anwärter auf den besten songtitel dieses jahres
am start. sowas kann einem doch eigentlich nur nach einigen wodka
in der sauna einfallen. dieses album ist dennoch weniger aufguss
als vielmehr ausgesprochen belebend.
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