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plattenkritik

unbunny - snow tires
bereits erschienen, (affairs of the heart/indigo)

nicht zu glauben, dass jarid del deo alias "”unbunny” seit nunmehr anderthalb jahrzehnten nahezu unbemerkt durch amerika tourt und inzwischen fünf alben und eine ep voller von kritikern bewunderter country-pop-songs produziert hat. da ist es kaum noch überraschend, dass jedes einzelne album auf einem unterschiedlichen label erschienen ist und das bereits 2004 in den usa veröffenlichte ‘snow tires’ erst jetzt mit vier (!) jahren verspätung in die deutschen plattenläden kommt. bleibt zu fragen, ob sich das warten denn gelohnt hat.
verglichen werden del deos sehr amerikanische folksongs mit elliott smith und neil young, eine weitere passende referenz wären "granddaddy”. "unbunny” klingen melancholisch, und das immer gerade noch, ohne in den kitsch abzurutschen. die songs sind in höchstem grade harmonisch, nie verfehlt ein ton das ziel. gemütlicher, einlullender, schöner pop. vorgetragen mit einer beeindruckenden lässigkeit, als ob es nach 15 jahren bandbestehen nun letztlich unwichtig geworden ist, ob die musik auch nur irgendjemanden interessiert. als kleiner makel bleibt die makellosigkeit der songs, diese konsequente melodische harmonie. ein bisschen mehr mut zur hässlichkeit wäre interessant, aber das klingt ja fast schon, als würde der rezensent hier krampfhaft nach negativer kritik graben. wahrscheinlich gibt es einfach nichts zu beanstanden an "unbunnys” schöngeist-pop, und wahrscheinlich ist das auch gut so oder einfach nur völlig egal.

(torben deinert)