uwik
- finding
bereits erschienen (schinderwies/broken silence)
seit
dem erhalt einer gewissen 7inch auf der uwik ein kleines aber beachtliches
debut beim schinderwies label feierte ("far fisima"
der titel) warte ich sehnsüchtig auf das schon so lange angekündigte
album dieser band. unterdessen brachte das schinderwies label die
beachtlichen werke von spruce und taunus heraus, platten die das
warten verkürzt haben. spruce präsentiert wunderschöne
sphärische klangwelten und taunus basteln auf "malinche"
bewundernswerte lieder aus kleinen melodisch-rhythmischen versatzstücken
von gitarre und schlagzeug.
uwik orientiert sich nun eher an taunus, an dem zurückhaltenden
gitarrenpop. "finding" ist ein passender titel für
eine platte, in der sich ruhige, mal melancholische, mal frohe gitarrenklänge
übereinanderlegen. zart und zerbrechlich bauen sich uwik aus
diesen klängen, gepaart mit zurückhaltenden percussionrhythmen
kleine geschichten und erzählungen des alltags, ohne dass sich
eine vordergründige melodie einstellt. es mag um das finden
der musikalischen essenz gehen, aber ist zugleich auch ein versuch
einer standortbestimmung in einer lebhaften welt. uwik wollen eine
gegenposition formulieren, sich abgrenzen von dem fünf-tage-hype
der momentanen musikszene. julia lotts gesang mag diese zurückhaltung
am besten formulieren, und ist zugleich ausdruck für das understatement
dieser oldenburger band. ruhig und unauffällig begleitet sie
die lieder, ein sanftes auf-und-ab nostalgischer melancholie. doch
eben diese melancholie, diese stimmigkeit der popklänge droht
allzu oft ins scheinbar monotone abzurutschen. das große potenzial,
was die band schon mit "far fisima" aufzeigte wird auf
ihrem longplayer "finding" – im gegensatz zum
taunus debut - nicht ausgereizt. "finding" ist ein schönes
album, und hätte doch so viel mehr sein können.
(jf)
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