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plattenkritik

various artists : digging your scene
bereits erschienen (zyx music)

der titel dieses samplers ist schon ein bißchen irreführend.
welche "scene" meinen die beiden zusammen-steller jörg kunz und atze knauf ?
eine "scene" läßt sich für mich aus diesen
zusammengewürfelten deutschen bands nicht erkennen und ich würde einige bands doch sehr von anderen abgrenzen, obwohl ich ja ansonsten ein großer verfechter der "togetherness" bin.
alles deutsche combos die englisch singen.
in den liner-notes wird eine arie auf die englische sprache abgelassen, die es ja, laut autor, besser versteht gefühle und bilder zu interpretieren.
22 titel sind auf diesem silberling, von denen man übliche verdächtige und bekannte trifft, doch leider so gut wie keinen raren track.
neue bands gibt es leider auch nicht zu entdecken und wenn ja, sind sie doch recht beliebig - pluspunkte gebe ich jedoch für das schöne popige-bis trashige cover artwork.
um es vorweg zu nehmen, dieser sampler ist im grunde eine schicke
mixkassette, die ich einer guten freundin oder einem guten freund
machen würde, wenn er am anderen ende der welt weilen würde und
ich ihm beweisen müsste, daß die englischsprachige bandszenerie
im eigenen lande derzeit gar nicht so übel ausschaut.
ansonsten wüsste ich nicht warum man diesen sampler erwerben sollte,
es sei denn man hat nicht das nötige kleingeld sich die alben der künstler auf dieser zusammenstellung zu leisten.
besonders gut gefallen mir u.a. der albumtrack von tenfold
loadstar, die seaside stars, the electric club, uns-roman fischer und
überraschenderweise die feine noel-ballade der wedeler jungs von odgens. ausfälle gibt es nur wenige, doch die sollten nicht unerwähnt bleiben! da wären z.b. die kolossal nervenden girlies von ida red aus frankfurt a.m. (sorry liebe frankfurter genossinen und genossen, aber was habt ihr bitte an denen gefressen?...so toll und charmant finde ich das wirklich nicht. ich kenne zig girliebands, die genauso, wenn
nicht besser klingen, obwohl mein credo ja sonst echt ist: "bitte mehr
frauen an die gitarren und bässe!").
ein weiterer hänger nach unten auf diesem sampler sind die herrschaften
von dackel 5, die hier mit der vielleicht miesesten version des soul-klassikers "the snake" aufwarten. ich denke sowas sollte man sich und
anderen zuhörern sparen.
ansonsten hat der hörer nichts auszustehen. will sagen: 20 titel hätten
auch gereicht. ich schließe mit meinem urteil, eine schöne sommer-cd
gehört zu haben, mit der es sich im discman herrlich am baggersee um die ecke relaxen läßt. na, denn prost!
(benny)