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plattenkritik

va : hilfe! mein geld ist weg!
bereits erschienen, (bear family/bear family)

alle reden von der finanzkrise. und nun hat mit "bear family" das erste label musikalisch darauf reagiert. und zwar mit einer -ich benutze hier bewusst dieses etwas antiquiert wirkende wort- heiteren zusammenstellung deutschsprachiger songs zum thema geld bzw. pleite.
und auch wenn "hilfe! mein geld ist weg!" keinen anspruch auf vollständigkeit hat, ist wirklich alles drauf, was man sich da so vorstellen kann: jupp schmitz: "wer soll das bezahlen?", heinz erhardt: "mensch, kannst du mir was pumpen?", hazy osterwald: "konjunktur-cha-cha", gunter gabriel: "hey, boß, ich brauch mehr geld!" und ja sogar die "erste allgemeine verunsicherung" mit "banküberfall". hinzu kommen u.a. noch "die wühlmäuse", helmut schmidt(!) und franz josef strauß(!!!!).
von den 20ern bis in die 90er des letzten jahrhunderts wird alles mitgenommen. einiges in sketchform, einiges ist musikalisch unterlegte rede, vieles politisch, aber alles ist irgendwie bizarr und in jedem fall unterhaltsam.
dazu eine schöne aufmachung mit der schönen 25 millionen mark note aus vormaligen wirtschaftskrisenzeiten als cover. ein dickes beiheft mit einleitung von volker kühn, der die cd zusammengestellt hat, und mit infos sowie fotos zu allen stücken runden die kompilation von 25 stücken, die ganze 83(!) minuten umfasst, ab.
nur "geier sturzflugs" "bruttosozialprodukt" hätte man guten gewissens weglassen können. ansonsten ist "hilfe! mein geld ist weg!" eine sehr empfehlenswerte unterhaltung abseits des üblichen album-formats.

(volker kindt)