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plattenkritik

va : see you on the moon - songs for the kids of all ages
bereits erschienen (paper bag records / cargo)

das ewige kind, eigentlich halte ich nichts von der theorie des unschuldig andauernden spieltriebs. friedrich nietzsche gibt mir da recht, wenn er mir widerspricht: „wir meinen, das märchen und das spiel gehöre zur kindheit: wir kurzsichtigen! als ob wir in irgend einem lebensalter ohne märchen und spiel leben möchten! wir meinen's und empfinden's freilich anders, aber gerade dies spricht dafür, dass es dasselbe ist — denn auch das kind empfindet das spiel als seine arbeit und das märchen als seine wahrheit.”

im empfinden liegt der unterschied. wer von uns weiss denn, wie ein kind empfindet? und eben aus dieser entfremdung resultiert die faszination der kindheit. spannend, die komposition eigens für dieses projekt, nicht nur für die eltern unter folgenden musikern: sufjan stevens, great lake swimmers, broken social scene, kid koala und die heiss angesagten hot chip.
es kann hier also nur um eine farbe von kindheit im auge des betrachters gehen. wo sich alle einig sind, ist die harmlosigkeit des texts. mit rührender naivität wird hier von menschen mit läusen, imaginären freunden, monstern unterm bett und kleinen brüdern gesungen. der abzählreim kommt genauso vor wie das wiegenlied, und in der rotzigen kindernervstimme von apostle of hustle’s “24 robots” schlägt sich dann auch die brücke zum kind im erwachsenen: der totale riot-, punk-, noise-scheiss!
(ww)