plattenkritik
von
spar : die uneingeschränkte freiheit der privaten initiative bereits erschienen (l'age d'or/rough trade) zehn
stücke zwischen punk-song und funk-track, ein neues flagschiff
für l’age d’or, deutsche und englische texte, in
concrete dada wave gesungen. die musik dazu gelegentlich so monoton
und plakativ, dass es ätzt, aber eben nicht unfreiwillig, damit
legen von spar, die drei jungen männer aus germany, schockwellen
aufs kritikparkett. ein mittlerer internationaler hype ist gleich
mitgedacht, weswegen die spex-kritik auf der verpackung schon mal
vorsorglich ins englische übersetzt wurde. ("they make
history danceable"). in der teilheimat köln gibt es die
von-spar-straße, der name soll aber auch eine adelung des
billig-proletariats anrufen, so hört man, und darf es sich
in etwa so vorstellen, als wenn lidl speed im sortiment hätte.
bei alldem richten sich die parolen aber auch auf einen gegner (wer
mag, der solle versuchen, ihn in kategorien der klasse zu fassen),
und die musik kann nicht ohne dessen hässliche fratze verstanden
werden: eine aggressive form von spaßgesellschaft, die vielleicht
eher noch heftig gedopt, anstatt geadelt wird: "noch mehr plastik
ins land der goldene-buffalo-träger." |