we
are scientists : with love and squalor
bereits erschienen, (virgin/emi)
we
are scientists sind drei 27jährige new yorker katzenfreunde
und sollen, glaubt man der unisono verzückten und den roten
teppich ausrollenden fachpresse, nach den arctic monkeys das nächste
große ding des rocknroll mit dem großen r werden.
mit "nobody move, nobody get hurt" wurde eine vorabsingle
veröffentlich, die ein wahrer tanzflächerfüller war,
appetit auf mehr treibenden tanzbaren rock in der schnittmenge von
interpol, den killers und hothotheat machte und so anschaulich die
geheimen wünsche von informatikstudenten mit sorgsam eingestellten
zahlenschlössern am aktenkoffer beschrieb.
i got a great idea i m gonna break right here, die erste refrainzeile
ihrer zweiten single "the great escape" ist ein treffendes
resumee für das album, viele durchaus gelungene songs mit wundervollen
melodiebögen, interpollastigen gitarren und echtem hitpotential
wie "lousy reputation", oder dem seitens der band gemachten
und auch tatsächlich eingelösten versprechen "it’s
a hit" wechseln sich mit ab mit einigen eher beliebigen nummern,
bei denen oftmals die vorbilder der band allzu offensichtlich durchklingen.
so ist beispielsweise "worth the wait" eine 1a kreuzung
aus einem hothotheat song der eigenen wahl und dem abgewandelten
refrain von mr brightside schade, dass grade die beiden letzten
nummern des albums zu den schwächsten songs zählen und
den hörer mit gemischten gefühlen über die klasse
des albums zurücklassen. aber davon ab, die vorbilder sind
sicherlich nicht die schlechtesten, es wird gerockt und gepowerpoppt
und zwar mit inbrunst, ideenreichtum und überdurchschnittlichem
talent.
ein wirklich rundes, in sich geschlossenes album ohne ausfälle
wäre grade bei einem debüt schon fast unheimlich und so
haben bassist chris cain, gitarrist keith murray und schlagzeuger
michel tapper eine schöne aufgabe für ihre nächste
platte (diesmal mit tigern auf dem cover?)
die hits die sich zweifelsohne auf der platte befinden und uns mit
ziemlicher wahrscheinlichkeit auf den tanzflächen der indieclubs
durch das jahr begleiten werden, machen es fast unmöglich für
das album keine kaufempfehlung auszusprechen. also lauft los, die
zukunft wird wissenschaftlich.
(da)
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