plattenkritik
william fitzsimmons : goodnight "goodnight"
ist william fitzsimmons zweiter von insgesamt drei in den usa veröffentlichten
longplayern. das album, datiert auf 2006, erscheint nun auch in
deutschland, auf haldern pop recordings. william fitzsimmons stammt
aus pittsburgh, pennsylvania, und lebt aktuell in illinois. seine
musik auf "goodnight" entspricht den dortigen folk-
traditionen der späten 60er und frühen 70er jahre: puristische
gitarren- und banjoklänge harmonieren mit fitzsimmons bariton.
der musiker erweitert dabei die tradition, indem er spärlich
elektronische beats unter die lieder mischt. die verzahnung von
tradition und moderne gelingt und verkommt nicht, wie all zu oft
bei den musikalischen experimenten moderner folkkünstler, zur
selbstinszenierung und zu einem kruden genremix. seine verse flüstert
fitzsimmons, als wolle er seinen liedern leben einhauchen. lieder
über sein leben, persönliche stücke über seine
kindheit, verlorene liebe und wiedergefundene freude. trotz trauriger
inhalte und hypnotischer wiederholungen, nicht zuletzt ein stilmittel
elektronischer musik, vermittelt sein heilsamer und versöhnlicher
tonfall stets hoffnung und optimismus. damit erhält das album,
trotz aller intimität und obwohl 2006 aufgenommen, vor dem
hintergrund der politischen geschehnisse in den usa eine ungeahnte
aktualität: "everything has changed".
|