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plattenkritik

willson - willson
bereits erschienen (einlegen kassetten)
www.einlegen.de

1997 trug ich als armes au pair im völlig überteuerten london nach durchlebtem wochenende wann immer es mir möglich war den letzten pound meines taschengeldes in einen der music-megastores und erstand ein single-tape, auf dem sich wahlweise ein stück beidseitig zur immerwährenden wiederholung per loop oder eine tolle a-seite und eine miese b-seite befanden.
das besondere war nicht der preis und auch nicht der inhalt, sondern dieses unkonvertionelle format. sah auch hübsch aus und das tun die kassetten von 'einlegen kassetten' auch. im November vergangenen jahres erschien nummer eins einer hörvergnüglichen reihe, ohne absehbares ende. darauf macht willson indietronik mit einfachen gitarrenakkorden und einer stimme, bei der man nicht ganz versteht, warum sie durch einen effekt gejagt wird. in der monotonie liegt die schönheit eines anhaltenden momentes und so bauen sich gitarren- und elektrospur für spur auf und wieder ab. der dezente minimalelektro, der für die chilloutzone nicht sphärisch genug und für die tanzfläche zu beruhigend ist wurde bei #2 von ludwigs deutschsprachigem poetenpop der countryside abgelöst.
auf der suche nach dem passenden moment für diese art der medialen veröffentlichung betrachte ich die liebevoll gestalteten cover und fühle mich an die gute alte mix-kassette erinnert. eine limitierte auflage von 100 stück hat zugegebener maßen auch noch diesen exklusiven charakter und deshalb ist eine ausgabe von 'ek' das perfekte geschenk, das man einem lieben menschen zum abschied in die hand drückt, bevor er den heimweg nach harburg, pinneberg oder wegen mir auch barmbek antritt.
zeit, wieder den walkman warmlaufen zu lassen.

zu haben in ausgewählten hamburger plattenläden und unter www.einlegen.de
(ww)